So kann etwa das Skelett oder die Haut (Balg) eines Wirbeltieres präpariert und konserviert werden. Ein Teilgebiet der Präparation
ist die Taxidermie (griechisch „taxis“ für Ordnung und „derma“ für Haut). Hier ist eine künstlerisch anspruchsvolle, möglichst
naturgetreue Wiedergabe von Teilen eines Tieres oder des ganzen Tiers gemeint. Zweck der Taxidermie ist die Schaffung von
Anschauungsobjekten zu Bildungs- oder Dekorationszwecken. Für die wissenschaftlichen Sammlungen der Wirbeltierabteilung spielt die klassische Präparation von Bälgen und Skeletten eine
zentrale Rolle, um Material für die Forschung bereitzustellen und zu erhalten. Im Ausstellungsbereich fällt naturgemäß der
Taxidermie, der Herstellung von naturgetreuen Abbildern von Tieren, eine wichtigere Rolle zu. Fast alle Exponate, die in der
Schausammlung des NHM gezeigt werden, sind Originale!
Dabei hat sich die Technik, die zur Herstellung möglichst lebensnaher Ausstellungsstücke angewandt wird, in den letzten Jahrzehnten
drastisch verändert. Mit dem umgangssprachlich geläufigen „Ausstopfen“ hat die moderne Herstellung von attraktiven Schaustücken
nur wenig gemein. Zwar beginnt die Präparation von Wirbeltieren auch heute noch mit dem Abziehen der Haut des Tiers und deren
Reinigung, danach kommen aber nicht mehr Stroh, Torf oder Moos als Füllmaterial zum Einsatz und es wird nicht mehr „gestopft“
(daher die frühere Bezeichnung „Stopfpräparat“). Vielmehr werden passgenaue Kunststoffkörper für jedes Exemplar individuell
gefertigt und die Haut über diesen Körper gezogen (Dermoplastik).